Man reduziert auf das Wesentliche, schafft aus dem Innern
Kennzeichnend für die Gemälde aus dem letzten Lebensjahrzehnt Otto Modersohns ist das Ungefähre, Dämmrige, Schummrige und Verträumte. Die Landschaftsmotive dieser Bilder sind stark von Empfindung geprägt. Er vertrat die Überzeugung, dass die Wiedergabe der bloßen Naturbeobachtung im Bilde noch kein Kunstwerk ausmacht: Zu einer echten Kunst gehört zweierlei, schreibt er: Intimes Naturgefühl, Naturverständnis, Naturbeobachtung und gleichzeitig: freie persönliche Auffassung, Phantasie. Otto Modersohns späte Bilder zeigen überwiegend die spätherbstliche oder winterlich verschneite Wümmelandschaft in abendlicher Dämmerung. Eine heimelige Düsternis liegt über den eingeschneiten Dorfstraßen, den Häusern und über dem Friedhof im Abendlicht.